RF 100 XL extruderdüse 0,8mm = Filament 2,8mm?

[hrulrich]

Hallo

Bin neu hier und drucke seit einem 1/2 Jahr mit meinem FR100 XL, mit brauchbaren Ergebnissen.
Jetzt habe ich bei Conrad gesehen, dass es verschiedene Düsen 0.4, 0.6 und 0.8mm für den Extruder des RF 100 XL gibt.
Kann man oder muss man bei der 0.8mm auch das 2.85 oder 3mm Filament drucken?
Oder kann man mit dem lieferseitigen Extruder eh das dickere Filament drucken?
Kann mir jemand weiterhelfen?
Vielen Dank schon im Voraus.

Ralf

[Peter-Bochum]

Nee, der Extruder ist für 1,75 mm Filament.
Die "Rohre" und die Vorschubeinheit haben nur knapp 2 mm Durchmesser.
Egal welche Düse, das Filament bleibt!

Peter

[Digibike]

sei aber gewarnt: bei 0,8 mm Düse wird gewaltig Material durch die Düse gedrückt! Das bedeutet, da deine
Heizpatrone nur begrenzt Heizleistung hat - und auch nur bis zu einer gewissen Dauertemperatur betrieben werden sollte,
dass du Massiv das Tempo reduzieren mußt! Selbst PLA muß erstmal schmelztemperatur erreichen und die Wattleistung
erhöht sich ja nicht, also mußt du dann wirklich Slooooow drucken, sonst macht er schneller dicht als du schauen kannst...
Für solche Düsen ist eher der Vulcano Extruder gedacht und konzipiert. Nicht das du dich wunderst, wenn du plötzlich
mit 240 Grad und 15 mm/sec oder so drucken mußt…

Gruß, Christian

[hrulrich]

Nabend und für eure Antworten.
Ich dachte, wenn Conrad eine 0,8 Düse anbietet, dann müsse mehr mit dem Extruder gehen.
D.h. also je größer die Düse um so langsamer die Druckgeschwindigkeit.
Also bleibe ich mal bei der 0.4mm Düse und bestelle gleich noch 2 nach.
Wäre da nicht eine 0.3mm Düse sinnvoller und wofür sollte man die 0.8mm Düse einsetzen? Für ein bestimmtes Filament?
Grüße

[Nibbels]

Selbst wenn du nicht sooo schnell drucken kannst: 0.8er Düsen können eine schöne rustikale Optik produzieren. Die Layer sehen dann "gewollt" aus und manche Materialien schillern damit schön.

Wenn du mit einem Material Layerhaftungsprobleme hast und deshalb "mehr heißes Material" auf einmal ablegen willst, könnten die großen Düsen hilfreich sein.
Ich weiß aber dafür selbst kaum einen Anwendungsfall (Große Layerzeit, schwieriges Material?). Ich würde damit experimentieren, wenn mein Verdacht darauf fallen würde, dass das Material nicht gut mit den darunterliegenden Lagen verschmilzt.

Zudem werden diese Düsen kaum verstopfen, selbst wenn du Krümelfilament durchjagst.

Ich selbst habe mit 0.8er Düsen meist Blumentöpfe gedruckt. Man kann damit auch ziemlich schnell Material aufbrauchen, das ständig die Düsen zusetzt.
Temperatur +10..+15°C und dann mit 40-50mm/s hat geklappt. Das war aber dann eher am Limit von der Aufschmelzzeit, wenn ich recht habe, war die Layerhöhe bei grob 0.35 oder 0.4. Ich habe ein E3D-V6.
Flex geht eigentlich auch wunderbar, aber wenn feine Wände im Spiel sind, zupfen dir evtl. Positionswechsel zu stark am Teil und das gibt hässliche blob-wackel-Konturen.

Zur Zeit gehe ich persönlich einen anderen Weg: Ich jage alles durch 0.25er Düsen.

LG

[Digibike]

Hi,
natürlich gehen die Düsen mit dem Orginal Extruder - sind ja auch für den Gedacht. Wollte dich nur darauf hinweisen, dass bei solchen Durchmessern ein ganz schönes Volumen Permanent aufgeschmolzen werden muß und das du da mit der Material-Wahl eingeschränkt bist, da du teilweise das nur noch über das Tempo steuern kannst...

Schneller bist da aber immernoch: mit der kannst ja 0,5er Layerhöhen und höher fahren, d.h. Pro Layer bist zwar echt laaaangsam, aber da wo andere 3 Layer fahren, fährst du halt einen. Entsprechend Rustikal halt auch die Optik.
Wofür 0,8er Düsen gut sind? Nun, Filamente, die zum Verstopfen neigen, weil Holzschnippsel beigesetzt sind z.b., oder aber auch im Modellbau, wenn es weniger auf die feine Optik sondern mehr auf die Stabilität ankommt. Also, Ihren Sinn und Ihre Berechtigung haben Sie schon - mir ging es auch nicht darum, dir das auszureden - ich weiß ja nicht, für was du Sie einsetzen willst - sondern darum, dass du nicht überrascht bist, dass du im Prinzip dann je nach Material massiv über die Empfehlungen des Filamentherstellers gehen mußt und eigentlich nur noch über Geschwindikgeit regeln kannst - eben weil die volle Energie des Extruders schon für die Menge gebraucht wird - er kann dann nicht mehr regeln. Das mußt du dann über die Verweildauer im Extruder steuern (Druckgeschwindigkeit, damit er langsamer oder eben etwas schneller Fördern muß). Und soweit ich das gelesen habe, sollte die Dauertemperatur bei 240 Grad bleiben, oder? Da ergibt sich dann halt schnell die Einschränkung beim Material...

Gruß, Christian

[hrulrich]

Moinsen und VIELEN DANK für die Antworten!
OK, habe ich kapiert und bei Bedarf, wenn ich mal ein größeres Objekt drucke wo es nicht so auf Schönheit sondern Funktion ankommt ausprobieren.
Gruß Ralf

[AtlonXP]

Hallo,
da jetzt viele geantwortet haben, spar ich mir einiges an Schreiberei.

Wenn man eine Vase in diesem Modus drucken möchte, dann macht es durchaus Sinn eine Große Düse zu verwenden.
Meine Vase aus PETG wurde mit einer 0,8mm Düse gedruckt mit einer niedrigen Layerhöhe und Überextrudiert auf 1,0 mm.
Hier würde sogar eine Düse aufgebohrt auf 1,2 mm sogar noch Sinn machen, da die Wandung nur aus einem Perimeter besteht!

Eine 0,4 mm Düse sehe ich schon als Kompromiss zwischen grob und fein.
Umso grösser der Düsendurchmesser umso mehr Oozt das Ding.

Es muss natürlich jeder selber entscheiden ob er gerne ein sauberes Finnisch haben möchte, oder ob es auch schnell und grob sein darf.

Ich bevorzuge die 0,3 mm Düse. Oder benutze sogar selber hergestellte, viel feiner Düsen.
Nicht jedes Material ist mit der feinsten Düse verarbeitbar!

Zur Heizleistung:
Es kommt mehr auf die Größe (Länge) der Schmelzkammer an damit diese ordentlich arbeiten kann.
Das Ganze ist jedoch Abstimmungssache auf das System.
Ist diese zu Lang:
Dann ist die Verweilzeit zu lang in dieser und das schadet der Kunststoffschmelze ebenso.
Der Kunststoff braucht eben eine gewisse Zeit bis dieser die Temperatur angenommen hat.
Darf aber nicht zu lange durchgebraten werden.

Man muss deshalb den Durchfluss der Kunststoffschmelze (Volumen) in einer gewissen Zeit, ins Verhältnis zur Schmelzkammer setzen.
Danach ist erst die Frage nach der Heizleistung interessant.

LG AtlonXP

[hrulrich]

Moinsen und danke für die Antworten!

Eine Frage hätte ich jetzt noch an AtlonXP.
Das mit der 0.3mm Düse hört sich gut an , nur wo bekommt man so eine für den RF 100 XL her?
Überall wo ich bis dato geschaut habe ist die kleinste Düse 0.4mm.
Bei manchen Plots ist mir die 0,4mm "Spurbreite" zu dick und da wäre eine 0.3mm Düse oder kleiner besser.

Grüße Ralf

[AtlonXP]

Hallo hrulrich,

das ist eine gute Frage und du solltest diese an Conrad reparaturen@conrad.de stellen.
Eine 0,3 mm Düse gehört eigentlich ins Angebot!
Leider ist unsere gute Fee nicht mehr hier (Marcometaner).

Ich betreibe einen RF1000 mit dem V2 Hot End, aber dieses ist auch mit einem eigenen Mod. versehen.
Für das V2 Hot End sind folgende Größen bei Conrad käuflich: 0,3; 0,4; 0,5; und 0,8 mm.
Kleiner Düsen stelle ich selber her.

Die Düsen vom V2 eignen sich sehr gut zum Frisieren.
Vom Grundprinzip stauche ich die Düse im Schraubstock bis diese den Durchmesser hat wo ich möchte.
Aber ganz so einfach ist es nicht.
Ich habe mir Hilfsmittel hergestellt und auch gedruckt, damit ich nicht zu viel Ausschuss baue.

Vielleicht passt oder kann man Passend machen, eine Düse von einem anderen Hersteller?

LG AtlonXP